Hoch die Hände - Männerwochenende. Und das schon zum fünften Mal, ein kleines Jubiläum also für Thorsten und mich. Angefangen hatte unser jährliches Treffen 2020 in Soest, "damals" in coronabedingter Ermangelung an Wettkämpfen mit einer Trainingsrunde auf der ehemaligen Strecke des Möhnesee-Pokallaufes. Im Jahr darauf war Nottuln-Appelhülsen mit Station in Münster angesagt, gefolgt von Altastenberg und Menden.

In diesem Jahr landeten wir nördlich des Ruhrpotts, mieteten eine knuffige Ferienwohnung in Hullern und reisten am Sonnabend zum 9. Dülmener Wasserlauf. Auf dem Programm stand ein Doppelwhopper bestehend aus dem 5 Kilometerlauf um 17 Uhr und dem 10er um 17:45 Uhr. Dank strahlendem Sonnenschein hatten sich die Temperaturen auf knackige 25°C hochgejubelt, trotzdem war es durch den vorhandenen Wind bei weitem nicht so extrem, wie letztes Jahr in der Mendener Waldsauna.

Zeitglich wurden beim 5er auch die westfälischen Meisterschaften über diese Distanz ausgetragen, was einen opulenten Zustrom an Teilnehmer:innen zur Folge hatte. Während im vergangenen Jahr noch 226 Finisher gelistet wurden, waren es in diesem Jahr knapp doppelt so viele. Dementsprechend voll war es auch im Starterpulk, in den Thorsten und ich uns kurz vor dem Startschuss zwängten.

Pünktlich wurden wir auf die Strecke geschickt und der Trupp wälzte sich ca. 150 Meter über die vom Tartan befreite Rundbahn, um etwa an der 200m-Marke das Areal zu verlassen und auf die zweimal zu laufende Runde "um den Block" einzubiegen. Ich kannte die Strecke nicht und muss an dieser Stelle bemängeln, dass sich der Veranstalter sehr zurückgehalten hatte, diesbezüglich Informationen preiszugeben. Ein kleines Stück konnte ich beim Warmlaufen kennenlernen, aber was mich erwartete, wusste ich nicht.

Die Strecke ist schnell beschrieben. Es wird quasi ein 2,4 km langes Trapez um das Stadion gelaufen (siehe unten). Zwei lange, schnurgerade Stücke, die durch zwei kurze Stücke, alle auf Asphalt abgelöst wurden. Ich muss sagen, dass ich den Kurs bereits nach der zweiten Runde langweilig fand.

Bzgl. meiner Zeitziele war ich, wie im Titel vermeldet, ambitionsbefreit. Soll heißen, dass ich mir nichts vorgenommen hatte und einfach nach Gefühl laufen wollte. Das klappte ganz gut, auch wenn die warmen Temperaturen und der noch folgende Zehner immer wieder ermahnten, ein wenig die Handbremse anzuziehen. Trotzdem fand ich einen guten Flow und hatte Splitzeiten um die 5 Minuten, so dass am Ende eine Nettozeit von 24:58 Minuten stehen blieb. Thorsten hielt sich quasi in meinem Windschatten und beobachtete mich mit ca. 300m Abstand beim Queren der Ziellinie.

20 Minuten später standen wir schon wieder im Startpulk, dieses Mal kurz vor der 200m-Marke. Ich hatte gedacht, dass wir direkt und schön entspannt aus dem Stadion driften würden, aber nee, wir mussten erstmal eine Einführungsrunde um die Bahn drehen, bevor wir den Platz verlassen durften. Ich hätte es gut gefunden, diese Information vorab irgendwo einsehen zu können. Aber seis drum.

Der erste Kilometer war für mich dann nach der kurzen Pause so richtig zäh. Ich hatte das Gefühl, gar nicht in die Hufe zu kommen. Aber nach zwei Kilometern hatte ich ein Tempo gefunden, bei dem ich mich wohl fühlte. Nicht so angestrengt, wie bei den 5 Kilometern. Nach zwei Runden hatte ich einen Split von 28:22 Minuten auf der Uhr und rechnete kurz hoch, dass es wohl auf eine 56er bis 57er Zeit hinauslaufen würde.

Allerdings wurde es auf der zweiten Hälfte bewölkter, was ganz angenehm war. Besonders auf den Stücken, wo vorher die pralle Sonne draufstand. Daher konnte ich langsam aber stetig das Tempo bis auf einen 5:20er Schnitt steigern und den 10er mit 55:52 Minuten zu Ende bringen. Thorsten genoss den Lauf noch 6 Minuten länger und freute sich mindestens genauso wie ich, es zum einen überstanden zu haben, zum anderen, dass ein leckeres Abedessen beim Italiener auf uns wartete.



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Streckenkarte 5 Kilometer




Streckenkarte 10 Kilometer

24°C, sonnig, Wind mittel aus süd-west, Untergrund Asphalt, trocken