In der vergangenen Woche startete meine geliebte BSV Crosslaufserie auf der Horner Rennbahn. Und ich war leider nicht dabei. Weil sich mein Zahnarzt entschieden hatte, mir den Kiefer ein klein wenig aufzuschneiden, um dort eine Entzündung zwischen den Wurzelspitzen rauszupopeln.

Ein leidiges Thema, was immer wieder auftritt und was mich gerne mal daran hindert, das zu tun, was ich gerne machen möchte. Und so musste der Waldlauf der LG Alsternord als Ersatz herhalten. In dieser Region war ich letztmalig vor knapp 20 Jahren, da hieß der Lauf Airport Waldlauf und wurde Anfang März auf identischer Strecke durchgeführt. Damals bei Eis und Schnee.

So heftig war es in diesem Jahr nicht. Milde Temperaturen um 11°C erwarteten mich und besonders freute ich mich auf den Anblick der Farbenpracht des Waldes, die zwar schön bunt war, aber nicht an das herankam, was als Foto auf der Veranstalterseite zwecks Werbung für den Lauf veröffentlicht worden war. Da hatte ich mir ein wenig mehr versprochen.

Ein paar bekannte Gesichter aus der BSV-Szene entdeckte ich, als sich gut 120 Läufer:innen um kurz vor 11 Uhr an der Startlinie versammelten. Und wie es bei Läufen dieser Art oft der Fall ist, standen in der ersten Reihe die bis in die Haarspitzen motivierten Orgelpfeifen, die vor Nervosität wild herumzappelten und kaum an sich halten konnten. Ich selbst stand in Reihe vier und hoffte, alsbald frei laufen zu können.

Die ersten 600 Meter führten schnurgeradeaus und sorgten dafür, dass sich das Feld im vorderen Teil schnell sortierte. Zwar schoss mal ein kleiner Stöpsel quer vor meinen Füßen von links nach rechts, aber das erledigte sich kurze Zeit später, als ich ihn und verschiedene andere hinter mir lassen konnte, die ihre Geschwindigkeit nicht so gut eingeschätzt hatten.

Beim ersten Kilometersignal war ich einigermaßen überrascht, da meine Uhr eine 4:25 Min. anzeigte. Dazu kam, dass die Kilometermarke fast genau mit meinem Signal übereinstimmt. Das hätte ich anders erwartet.

Jedenfalls war mir das Tempo ein wenig zu zügig, so dass ich etwas runterregelte. Echt anspruchsvoll war der Untergrund, der auf den Querpassagen übersäht war mit Wurzeln und Pfützen, die es zu überwinden oder zu umlaufen galt. Das Feld zog sich immer weiter auseinander, wobei ich immer wieder den einen oder die andere überholen konnte und was für die Motivation echt hilfreich war.

Kilometer 2 piepte nach weiteren 4:46 Minuten und noch fühlte sich das Laufen ganz angenehm an. Ich hatte den Eindruck, dass ich wesentlich leichtfüssiger über die Wurzeln laufen konnte, als manch anderer. Mich erinnerte die Strecke ganz stark an den LaufFeuer-Waldlauf des BSV im Tangstedter Forst, der aber leider nicht mehr ausgetragen wird.

Auf der zweiten Querschleife wurde Kilometer 3 in 4:44 Minuten passiert und ich merkte langsam, dass die Kondition nachlassen wird. So kam es dann auch. Am Ende dieser Schleife wartete die vierte Kilometermarke und ich gönnte mir eine 4:59 Min. Außerdem wäre es schön gewesen, wenn der Lauf endlich vorbei gewesen wäre.

Entlang der Startgerade, auf die ich zugelaufen war, sah man schon die 10er, die sich auf ihre zweite Runde machten. Und weitere kamen mir entgegen, als es auf die dritte Querschleife ging. Auf der Zielgeraden überholte ich noch eine engagiert kämpfende Frau, ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber keine Motivation, mich zu batteln und war froh, als ich den letzten Kilometer in 4:52 Minuten hinter mich bringen konnte.

Mit der erreichten Zeit von knapp unter 23:47 Minuten bin ich sehr zufrieden. Die Zahn-OP scheint überstanden und eine Sub-24 gelaufen zu sein hätte ich im Vorfeld nicht erwartet. Besonders bei diesem anspruchsvollen Untergrund. Schaun wir mal, wie es jetzt in der Crosslaufserie für mich weitergeht.


Streckenkarte

11°C, bedeckt, Wind leicht aus süd-west, Untergrund Waldwege, nass