Der Titel der Veranstaltung sagt es eigentlich schon selbst. Durch das schöne Alstertal. Mit der Betonung auf "schön". Besonders wenn das Wetter kaiserlich perfekt daherkommt, wie am heutigen Tag. Das alleine machte schon gewaltig Lust, sich durch dieses Naturparadies mitten in Hamburg zu bewegen.

Für mich war es nach 2016 und 2022 das dritte Mal, dass ich mich auf die Strecke wagte. Vor zwei Jahren, mit Danny am Start, regnete es fast die ganze Zeit. Daher war ich echt dankbar, dieses Jahr zwar alleine, aber dafür mit bestem Wetter unterwegs sein zu dürfen.

Da ich in zwei Wochen bereits den nächsten Wettkampf geplant hatte, wollte ich heute nicht so hart an den Anschlag gehen und habe mir daher ein lockeres Läufchen unter 2 Stunden vorgenommen. Etwas mehr als 300 Läufer:innen hatten sich zum zweiten Start des Tages um 10:20 Uhr auf dem Sportplatz eingefunden. Vor uns waren um 10 Uhr bereits die Cup-Teilnehmer auf ihre Halbmarathonschleife geschickt worden.

Um nicht wie 2022 in unnötigen Stau verwickelt zu werden, platzierte ich mich im ersten Viertel und konnte von Anfang an frei laufen, auch wenn es um mich rum ziemlich voll war. Gedanklich hatte ich den Lauf in drei Drittel a 7 Kilometer eingeteilt, wobei das mittlere Drittel das anspruchsvollste sein sollte, was die Bewältigung der Höhenmeter anging. Bei einem 5:40er Schnitt hatte ich pro Drittel eine 39:40 im Hinterkopf.

Und obwohl der erste Kilometer in 5:09 Minuten durchging, ließ ich mich nicht irritieren und versuchte weiterhin, ganz locker zu bleiben. Bereits nach zwei Kilometern hatte sich das Feld soweit auseinandergezogen, dass man komplett frei laufen konnte.

So flogen die Kilometer dahin, meistens rechtsseitig der Alster, aber gelegentlich auch linksseitig. Bei Kilometer 7 zog ich die erste Zwischenbilanz. Die Uhr zeigte 37:50 Minuten, was mich beruhigte und enstpannt weiterlaufen ließ. Allerdings passte der GPS-Split nicht mit den ausgehängten Kilometerschildern zusammen. Daher hoffte ich, dass sich das im Laufe des Rennens wieder einpendeln würde.

Nach der Zwischenbilanz wartete bereits der erste Verpflegungspunkt auf uns. Schnell einen Becher Wasser runtergekippt und weiter gings. Noch einen Kilometer hatten wir Karenz, was die Höhenmeter anging. Danach folgte ein knackiger Anstieg, bevor wir zur Mellingburger Schleuse runter die erarbeiteten Höhenmeter wieder vernichten durften.

Nun ging es immer wieder hoch und runter, so dass ich mir auf Kilometer 9 und 10 zwei 5:40er Splits gönnte, um weiterhin ein lockeres Laufgefühl zu behalten. Danach folgte eine meiner Lieblingspassagen, der Mellingburger Stieg, der neben der Alster optisch für mich ein echtes Highlight darstellt.

Nach einer fiesen Rampe bei Kilometer 11,5 merkte ich, dass die Lockerheit ein wenig verlustig ging. Daher zog ich meine Verpflegung, die ich für Kilometer 13,5 vorgesehen hatte, im anderthalb Kilometer vor. Trotzdem hatte ich hier einigermaßen zu kämpfen, was außerdem daran lag, dass nach etwa 10 Kilometern die Temperatur für mich einen Bereich erreicht hatte, den ich als leistungsmindernd empfand.

Als bei Kilometer 14 der zweite VP erreicht war, konnte ich endlich den süßen Geschmack im Mund runterspülen und ein zweites Zwischenfazit ziehen. 1:19:20 Std. wären ein 5:40er Schnitt, meine Zeit stand bei 1:15:54 Std., was beruhigend war. Ich versuchte weiterhin, die Lockerheit von vorher zu erreichen, was aber nicht so ganz gelingen wollte. Das Tempo lag zwische 5:20 und 5:30, erforderte aber einige Anstrengung, um es zu halten.

Das nächste Highlight kam bei Kilometer 17. Nach der letzten fiesen Steigung des Tages wartete das Torhaus mit dem dritten VP auf uns, der von mir dankend angenommen wurde. Aber schnell war auch diese Location passiert und nach dem folgenden Gefälle mussten nur noch vier Kilometer absolviert werden. Gut, dass es ab hier nur noch flach bis zum Ziel ging.

Weiterhin das Tempo zwischen 5:15 und 5:30 haltend schob ich mich an etlichen Läuferinnen und Läufern vorbei, vermutlich die Nachhut des Cup-Halbmarathons, beschleunigte zum Ende etwas, regte mich kurz über einen Radfahrer auf, der im Zielkanal vor mir fuhr und mich behinderte und finishte letztendlich in 1:53:11 Std.

Das hat richtig Spaß gemacht. Für einen lockeren Lauf am Ende ganz schön knautschig, aber es hat halt alles gut gepasst. Positiv finde ich, dass ich im Vergleich zum Wedeler Halbmarathon Anfang Mai, wo das Profil deutlich einfacher war, knapp 5 Minuten mehr auf der Uhr hatte. Läuft...



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Streckenkarte

18°C, sonnig, Wind leicht aus ost, Untergrund gemischt, trocken