Ich hatte
an anderer Stelle gesagt, dass der Lauf durch das schöne Alstertal in meinem internen Ranking zusammen mit dem Blankeneser Halbmarathon auf dem ersten Platz rangiert. Das muss ich allerdings revidieren, da mir im Nachgang betrachtet der
Lauf im Rosengarten ein Stück weiter besser gefallen hat, als die beiden gerade genannten. Demzufolge rutscht dieser Lauf für mich auf den geteilten zweiten Platz.
Das Wetter am heutigen Tag war echt bescheiden. Was aber keinen Einfluss auf meine obige Rankinganpassung hatte. Es regnete mal mehr, mal weniger bei 12°C und einem leichten Nordostwind, den man aber glücklicherweise kaum merkte. Zusammen mit Danny und gut 500 weiteren Mitstreitern hatte ich mich auf dem Grantplatz eingefunden, wo der Start stattfinden sollte. Dieser verzögerte sich allerdings, weil es einen mittelschweren Stau bei der Turnbeutelabgabe gab, der erstmal abgearbeitet werden musste.

Daher ging es mit 10 Minuten Verspätung um 10:30 Uhr los. Wir waren gerade 30 Meter hinter der Starlinie, als es nicht mehr weiterging, weil sich die Läufermassen auf den schmalen Alsterwanderweg drängten. War für uns prinzipiell von Vorteil, da wir eh nicht so schnell losrennen wollten. Dannys Form konnte ich nicht genau einschätzen. Normalerweise müsste er auf dieser Strecke gute 5 Minuten schneller sein als ich, aber er murmelte am Start etwas von angeblichem Trainingsrückstand.
Ich selbst hatte mich den Morgen recht gut gefühlt und hatte Bock auf den Lauf. Die Vorwoche war gesundheitlich nicht so prall gewesen, so dass ich den eigentlich am vergangenen Sonnabend geplanten
Tangstedter Storchenlauf meines ehemaligen Vereinskollegen Michael ausfallen lassen musste. Glücklicherweise war die Anmeldung für diesen Lauf noch offen und ich konnte mir für deftige 25 EUR die Starterlaubnis ergattern.

Aufgrund der vielen vor uns laufenden war ein Vorankommen auf dem ersten Kilometer schwierig. Danny und ich schlängelten uns mal rechts mal links durch die Matsche, bis wir irgendwann freiere Bahn hatten. Demzufolge lag der erste Kilometer auch bei 6:13 Minuten. Der Lauf selbst unterteilt sich im Prinzip in drei Abschnitte: die ersten 7 Kilometer sind moderat, dann kommen 7 Kilometer mit einigen fiesen Rampen und die letzten 7 Kilometer sind dann wieder moderat.
Bereits auf den ersten Kilometern merkte ich, dass Danny nicht ganz so frisch unterwegs war, wie ich. Ich denke, dass ich sicherlich schon früh hätte wegziehen können, aber darauf hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine Lust und genoss es, soweit es das Pieselwetter möglich machte, zusammen mit Danny einen schönen Lauf zu bestreiten. Das erste Drittel legten wir mit einem Schnitt von 5:36 Min./km zurück.
Den folgenden anspruchsvollen Teil andeutend meinte Danny, dass er wohl ein bisschen Tempo lassen müsste, was mir ganz recht war, da ich nicht einschätzen konnte, wie lange ich mich noch so locker vorwärts bewegen konnte. In der rechten Wade spürte ich ein leichtes Kneifen und wollte nicht riskieren, dass sie dichtmacht und mich den Rest der Strecke zurückhumpeln lässt.
Wir liefen entlang der Poppenbütteler Schleuse, durch den Hohenbuchenpark und passierten dann die Mellingburger Schleuse. Alles tolle Locations, die bei strahlendem Sonnenschein noch viel besser ausgesehen hätten. Danny schnaufte ordentlich, als es die Steigungen hochging. Ich musste immer öfter die sich auftuende Lücke zubummeln und ihn mit einem aufmunternden Spruch zum weitermachen animieren.

Zurück bei Kilometer 14 erreichten wir wieder den dortigen Verpflegungsstand. Auf dem zweiten Drittel betrug der Kilometerschnitt aufgrund der Rampen 5:48 Minuten. Immer noch fühlte ich mich recht gut und hatte Lust, ein bisschen Gas zu geben. Daher stimmte ich mich kurz mit Danny ab und er ließ mich ziehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er ganz froh war, mal seine Ruhe zu haben ;-)
Ich versuchte, das Tempo leicht zu erhöhen. Nicht zu viel, um mich nicht zu verzocken. Aber so schnell, um eine ganze Reihe von Leuten einzusammeln, die uns die Kilometer vorher überholt hatten. Das war echt motivirend, sich "ranzusaugen" und dann vorbeizuziehen. Die Rampe am Torhaus hoch war noch mal fies anstrengend, aber wat mutt dat mutt. Wir haben es uns ja freiwillig ausgesucht.
Position um Position machte ich jetzt gut und konnte die letzten 7 Kilometer den Schnitt auf 5:27 Minuten hochdrücken. Im Ziel blieb eine 1:56:14 Std. stehen, die in dem Korridor zwischen 1:50 und 2:00 lag, den ich mir vorher ausgerechnet hatte. Danny brauchte noch gute 4 Minuten länger und wir waren beide froh, dass die Quälerei für heute endlich vorbei war.
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