Nachdem ich 2012 an gleicher Stelle die Kurzstrecke mitgelaufen war, wollte ich mich dieses mal auf die Langstrecke wagen. Mein Kommen zu diesem Wettkampf hatte einen (für mich) traurigen Grund, da unser Mitglied Martin nach Frankreich auswandern und hier seinen letzten Wettkampf für unsere Betriebssportgruppe mitmachen wollte. Leider kam es anders, seine Beine wollten nach seiner ersten olympischen Distanz am vergangenen Sonntag noch nicht, so dass er absagen musste. Das war schade, aber ich wünsche ihm an dieser Stelle alles erdenklich Gute in seiner zukünftigen Wahlheimat.

Als ich nach der Arbeit im Stadion eintrudelte herrschte bereits reges Treiben dort. Etliche Gruppen machten ihre Einheiten und erinnerten mich ganz stark an meine intensive leichtathletische Phase am ConvoS. Nach und nach trafen auch die ganzen Betriebssportler ein und bevölkerten den hinteren Teil der Tribüne.

Das Wetter war ziemlich gut, heiter bis wolkig würde ich es nennen, bei etwa 25°C wehte ein leichter Nordwest-Wind. Ich hatte schon im Vorwege die Vermutung, dass die Temperatur ein wenig leistungsmindernd sein würde und war gespannt, wie sie sich beim Laufen anfühlen würde. Hinter dem Stadion hatte sich ein kleiner Zirkus breitgemacht, der bis kurz vorm Start noch die Zuwegung zum Park versperrte. Daher verzögerten sich unsere Läufe auch ein kleines bisschen.

Um 19:10 Uhr (statt wie geplant um 19 Uhr) ging es dann für die knapp 200 Betriebssportler auf die 2 Stadionrunden, auf die anschließend 4 Runden durch den Park folgen sollten. Die ersten 400 Meter ging es noch etwas zäh voran, ich musste mich erstmal frei laufen und eine bessere Position erarbeiten. Nach 1:52 Minute folgte der zweite 400er in 1:46 Minute.

Danach ging es dann auf die erste Parkrunde. So ungefähr hatte ich den Streckenverlauf noch vom letzten Mal verinnerlicht. Es ging kreuz und quer durch den Park, vorbei an sich sonnenden und flanierenden Besuchern, die irritiert auf die wilde Horde buntgekleideter Feierabendläufer schauten. Der Kurs war bekannt eckig mit vielen Richtungswechseln und einigen Ministeigungen, wodurch der Rythmus immer wieder gestört wurde.

Die erste Runde war schnell beendet. Auf meiner Uhr standen 14:00 Minuten (nach 3,1 Kilometern), was in etwa einen 4:31er Schnitt bedeutete. Den wäre ich gerne auch weiter gelaufen, aber das klappte heute leider nicht wirklich. Runde 2 (nach 5,4 Kilometern), gestoppt bei 24:41 Minuten sackte bereits auf einen 4:39er Schnitt ab. Ich versuchte weiter locker aber zügig weiterzulaufen und hatte nicht das Gefühl, deutlich langsamer zu werden. Aber die Splitzeiten sprachen eine andere Sprache.

Am Ende von Runde 3 (nach 7,7 Kilometern) stand eine 35:40 Min. auf meiner Uhr, d.h. der Schnitt ging noch mal 7 Sekunden weiter rauf. Jetzt kam auch noch ein Gefühl von Schlappheit dazu, aber ich versuchte mich weiter zu motivieren und wieder Lockerheit in den Laufstil zu bekommen. Das klappte einigermaßen, nur dass das Tempo weiterhin abnahm. Nach einer kleinen Tempoverschärfung zum Ende blieb die Uhr bei 46:50 Minuten stehen, also eine glatte Minute langsamer als noch in Norderstedt.

Aber ein Vergleich mit Norderstedt hinkt deutlich, dort war es nicht so warm, die Strecke war nicht so winklig und auf Asphalt lässt es sich deutlich besser laufen als auf Tartan und geschotterten Parkwegen. Daher muss ich mit der erreichten Zeit zufrieden sein, mehr ist aktuell und unter diesen Bedingungen nicht zu leisten.


Streckenkarte


Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0

25°C, bewölkt, Wind leicht aus nord-west, Untergrund gemischt, trocken