Ich habe den Eindruck, dass der City Nord Lauf bei uns
G+J runners irgendwie eine gewisse Tradition besitzt. Bei mir fing das Ganze 2012 an, als ich mit
Jan im Schlepptau erstmalig dort startete. Über die Jahre konnten wir immer mehr Leute anlocken, so dass am Kulminationspunkt in 2017 schließlich
19 Läuferinnen und Läufer am Start standen.
Von solchen Zahlen waren wir dieses Jahr zwar deutlich entfernt, schafften es aber dennoch auf Acht, die bei strahlendem Sonnenschein die Strecke durch den Stadtpark und die Häuserschluchten der City Nord unter die Füße nehmen wollten. Mich als Spartenleiter hat es gefreut, mal wieder so viele von uns begrüßen zu dürfen und ich hatte den Eindruck, dass es allen auch sehr viel Spaß gemacht hat, hier zu starten.
Bis auf Langstreckler Danny hatte sich der Rest der Truppe für die Kurzstrecke angemeldet. Dieses Mal sollten 3.500 Meter zurückgelegt werden. Die Streckenlänge pro Runde variiert über die Jahre immer mal wieder um 100 oder 200 Meter, da durch umtriebige Baumaßnamen in der City Nord kleine Streckenanpassungen an der Tagesordnung sind.
Um 18:20 Uhr gingen die Kurzdistanzler auf die Piste, vorne mit dabei Jan und ich. Mit den Führenden liefen wir die erste Rampe hoch, aber schon im Stadtpark angekommen hatte ich das Gefühl, dass ich heute nicht mein gewohntes Leistungsspektrum zur Verfügung hatte. Diesen Umstand geflissentlich ignorierend versuchte ich daher nach Luft schnappend über die Strecke zu kommen. Kilometer 1 in knappen 4:42 Minuten machten beim Passieren des Allianz-Gebäudes meinen schlechten Wirkungsgrad deutlich.
Trotzdem versuchte ich weiter, das Tempo so hoch wie möglich zu halten. Niemand aus unserem Team schob sich vorbei, was ich auch beibehalten wollte. Kilometer 2 am Ende der Passagen-Passage piepste bei 5:06 Minuten und ich fühlte mich genauso, wie eine 5:06. Nämlich besch...eiden. Beim Runterlaufen der Rampe auf den Singapurweg sah ich Jan im Augenwinkel, der ca. 30 Meter Rückstand hatte. Mehr konnte ich in dem kurzen Moment leider nicht erspähen.
Daher ging es weiter den Manilaweg längs und die ewig lange Steigung parallel zum Singapurweg hoch "in den 1. Stock". Jan ließ sich immer noch nicht blicken und ich versuchte, mein Tempo wenigstens auf dem 5er Schnitt zu halten. Am liebsten wäre ich gegangen und hätte von den Vorbeilaufenden Fotos gemacht. Das wäre sicher lustiger und weniger anstrengend gewesen.
Gut, bei Kilometer 3 war es dann passiert, dass ich passiert wurde. Und nicht von Jan, dem ich das als erstes zugetraut hätte, sondern von Axel, der sich von ganz weit hinten am Start stetig vorgearbeitet hatte. Leichtfüssig zog er an mir vorbei und ich konnte nicht an ihm dranbleiben. Ok, unsere unterschiedlichen Altersklassen machten es mir auch wirklich leicht, keine Schippe mehr drauflegen und mich in seinen Windschatten klemmen zu müssen.
Daher lief ich weiter meinen Streifen zu Ende, beobachtete dabei Axel, wie er 5 Sekunden vor mir ins Ziel driftete und wunderte mich, dass Jan mich nicht noch auf der Zielgeraden eingeholt hatte. Acht Sekunden später folgte er und war vermutlich, ähnlich wie ich, froh, den Lauf endlich hinter sich gebracht zu haben.
Bei der Ursachenforschung, weswegen ich so schwach unterwegs war, reichte ein Blick auf die Pulswerte. Im Vergleich zu den vorigen Wettkämpfen lag der Durchschnittspuls 8 Schläge höher, wofür ich die Temperaturen verantwortlich mache. Da habe ich mich komplett außerhalb meines Normbereiches aufgehalten. Außerdem war ich in der Vorwoche gesundheitlich angeschlagen, was sicherlich auch ein bisschen mit reingespielt hat. Dahingehend Schwamm drüber, beim nächsten Mal wirds hoffentlich besser.
Trotzdem möchte ich die Gelegnheit nicht verpassen und an dieser Stelle einen Glückwunsch an Axel zu einem weiteren Sieg in seiner Altersklasse im BSV Sommercup loswerden, nachdem er bereits am Bramfelder See erfolgreich war. Und ebenfalls Glückwunsch an Heidi, die wieder einmal ihre Klasse gewinnen konnte.
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Streckenkarte (Anklicken für Details)
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0
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