In diesem Jahr hatte ich mir ein bisschen was vorgenommen. Da ich neu in die Altersklasse M55 gerutscht war, wollte ich mal meine Grundschnelligkeit testen und schauen, was ich auf kürzeren Strecken erreichen konnte. Das ging gleich beim ersten Lauf in die Hose, da ich bei den BSV-Crossmeisterschaften im Volkspark mit Rang vier knapp aber verdient an der Bronzemedaille
vorbeigeschrammt war.
Davon unbeeindruckt startete ich gleich 14 Tage später in der BSV-Serie, diesmal beim
nördlichen Volkspark-Bruder, bei dem ich mir ein nettes Scharmützel mit Sönke leistete und ihn im Endspurt in die Schranken verweisen konnte.
Das hatte richtig Spaß gemacht, aber auch zur Folge, dass Sönke mich nun auf dem Kieker hatte. Beim nächsten Lauf im
Forst Klövensteen, wo ich eine meiner schellsten Laufleistungen abrufen konnte, hängte er mich erbarmungslos ab.
Das neue
Dach der BSV-Tour wollte dann Ende Februar erklommen werden. Aufgrund der Anstiege, die ich nicht trainiert hatte, war ich davon ausgegangen, dass ich hier platzierungsmäßig nichts reißen konnte, was dann auch so kam. Schon nach diesem Lauf zeigten sich leichte "Abnutzungserscheinungen" an meiner Achillessehne, die ich aber erstmal ignoriert habe.
Ein nettes Jubiläum konnte ich dann mit
meinem 400. Wettkampf in der Leichtathletik-Halle über 3.000 Meter feiern. Die Sehne hatte sich halbwegs wieder stabilisiert, als sie bei sehr zügigem Tempo gleich wieder einen Dämpfer bekam.
Nach dem Lauf im Klövensteen gab es in der Crosslaufserie noch eine weitere Premiere mit dem
Norderstedter Stadparklauf. Vor dem finalen Lauf hatte das Gesamtklassement folgenden Stand:
Doch da Martin und Frank nicht am Start waren und Sönke durch Nichtantreten aus der Serie flog, brachte ich das Kunststück fertig, die Silbermedaille in meiner Altersklasse zu erringen.
Dafür hatte es sich doch gelohnt, jeden der 8 Läufe am Anschlag mitzurennen. Meine Achillessehne konnte dem Ganzen nur bedingt zustimmen.
Eigentlich hatte ich ja gedacht, die bei den Crossläufen errungene Tempohärte auf der Bahn einsetzen zu können. Leider musste ich immer häufiger pausieren und von der aufgebauten Substanz leben.
Beim
Bahneröffnungssportfest standen die 800m auf dem Programm und einen AK-Sieg konnte ich ebenfalls einfahren. Allerdings war ich von der Renngestaltung nicht glücklich und hätte mit etwas mehr Mut eine bessere Zeit rauskitzeln können.
Über den Sommer stand dann die
BSV-Sommerlaufserie an. Hier wollte ich ähnlich wie bei der Crosslaufserie über die Kurzstrecke auftrumpfen, was mir gut gelungen ist und im Gesamtklassement die
Silbermedaille bescherte. Von der Achillessehne wollen wir mal gar nicht sprechen...
Zwei auswärtige Läufe standen ebenfalls auf dem Programm. Anfang Juli lernte ich erstmalig
Schwerin und den damit verbundenen 5. Seen-Lauf kennen, den ich als 2. in der Altersklasse M55 beenden konnte. Außerdem stand Mitte August
Thorstens und meine Tradition des Männerwochenendes an, zu dem es uns nach Menden zum
39. Josef-Kaderhandt-Waldlauf verschlug. Platz 3 in der Altersklasse waren echt geschmeichelt, da mein Lauf bei 29°C eher einer Wanderung in einer riesengroßen Sauna glich.
Stichwort Speed: vor dem Waldlauf standen noch die
BSV-Meisterschaften auf der Bahn an. Ich war noch nie bei diesen Meisterschaften dabei gewesen und wollte schauen, was auf 400m möglich ist. Die 70,5 Sekunden und die damit verbundene Bronzemedaille waren schon erfreulich, aber auf den letzten 100 Metern gab es wieder einen Stich in die Achillessehne, der mich an meinem Tun zweifeln ließ.
Anfang September war es wieder mal heiß und ich hatte nichts besseres zu tun, als beim Tangstedter Storchenlauf meine halbwegs beruhigte Achillessehne wieder zu ruinieren. Gesamtplatz zwei und der Altersklassensieg waren wieder erfreulich, aber gesundheitlich war das ganze Vorhaben weniger förderlich gewesen.
Daher entschied ich mich, nach diesem Lauf die Reißleine zu ziehen und mich ordentlich zu regenerieren. Nach der Regeneration fiel ich allerdings in ein kleines Motivationsloch, weswegen ich auch den Einstieg in die
BSV-Crosslaufserie verpasst hatte. Und wenn man erst einmal raus ist...
Als die Motivation langsam wiederkam, plante ich die Teilnahme am
SVE-Silvesterlauf. Ohne Ambitionen, was die Altersklasse oder die Zeit anging, hatte ich wieder richtig viel Spaß beim Laufen und war gespannt, was das anstehehende 2024 für mich bereithalten würde.
Was bleibt als Fazit für 2023 übrig?
Tatsache ist, dass ich vorne in meiner Altersklasse mitmischen konnte und dass die vorderen Platzierungen und Medaillen echt motivierend waren. Allerdings ging das alles über das Maß des Vernünftigen hinaus mit der Erkenntnis, dass ich für die mir (aktuell) zur Verfügung stehende Orthopädie zu schnell bin. Und da ich mittelfristig nicht den Spaß am Wettkampfsport verlieren möchte, werde ich dahingehend mein Verhalten anpassen und im kommenden Jahr eher wieder etwas längere Distanzen planen. Und vielleicht klappt es ja mit der richtigen Dosierung auch auf kürzeren Strecken...