Nach der Premiere im vergangenen Jahr ging es zum zweiten Mal in den Forst Klövensteen zum 6. Lauf der BSV-Crosslaufserie. Ich mag die Strecke sehr, da es sich um mein bevorzugtes Trainingsrevier handelt und ich hier im vergangenen Jahr eines meiner schnellsten Rennen absolvieren konnte. Davon war ich heuer weit entfernt, aber das hatte auch seine Gründe.
Einer davon war, dass ich mir in der ersten Januarhälfte Corona eingefangenen hatte. Glücklicherweise war der Verlauf nur so "mittel", aber trotzdem bin ich danach vorsichtig wieder ins Training eingestiegen und hatte bis dato schnelles Tempo vermieden. Trotzdem wollte ich bei "meinem Lauf umme Ecke" dabeisein. Kurz und schnell wollte ich noch nicht, aber lang und locker traute ich mir zu.
Schade war, dass ich Heidi und Michael nicht getroffen habe, die um 13 Uhr die Kurzstrecke absolviert hatten. Dafür lag mein Start um 15 einfach zu weit entfernt und ich wollte nicht so lange im kalten und nassen Wald rumstehen. Umso erfreuter war ich aber, dass sich Danny auf der Langstrecke zu mir gesellte. Er meinte, er sei belastungsmäßig in einem ähnlich suboptimalen Zustand, wie ich und konnte sich vorstellen, mit mir ein Tempo zwischen 5:30 und 6:00 Min./km abzuspulen.
Als es pünklich um 3 los ging, mussten wir im großen Pulk erst einmal die unangenehmste Passage des Rennens überstehen. Auf dem Hinweg zum Start war ich hier bereits in entgegengesetzer Richtung entlanggeradelt und konnte mir ein Bild von Morast und Schlamm machen. Wenigstens gab es schmale Streifen, auf denen man halbwegs trockenen Fußes durchkam, aber das war im Pulk echt anspruchsvoll. Aber hey, es heißt ja Crosslaufserie, dann darf auch mal ein bisschen Crossfeeling dabei sein ;-)
Da wir uns am Start ins letzte Drittel gestellt hatten, war der erste Kilometer demzufolge gefühlt langsam. 5:39 Minuten zeigte die Uhr und Danny und ich liefen Seite an Seite. Es folgten zwei flotte Kilometer in 5:13 und 5:11, nach denen ich das Gefühl hatte, gleich das Tempo mal deutlich reduzieren zu müssen, weil meine Beine schon signalisierten, dass es ihnen etwas zu flott war.
Auf dem vierten Kilometer ging es zunächst Richtung Ziel, welches wir aber links liegen ließen, um uns auf die zweite Runde zu begeben. Kurz vor Ende der zweiten Matschpassage war Kilometer 4 erreicht und mit 5:20 Minuten nur ein klein wenig langsamer als vorher. Dannys schwerer werdender Atem verriet mir, dass es ihm schwer fiel, mir zu folgen, während ich mich richtig gut fühlte und die müden Beine überwunden hatte.
Ich erinnerte mich an den Lauf
durch das schöne Altertal, bei dem ich ebenfalls mit Danny Seite an Seite die ersten zwei Drittel des Halbmarathons gelaufen war. Dieses Mal wollte ich ihn aber nicht alleine lassen und passte auf, dass er den Anschluss nicht verlor. So folgten die nächsten Kilometer bis zum Ende der zweiten Runde zwischen 5:23 und 5:27 Minuten.
Anfangs der letzten Runde hatte Danny seinen Tiefpunkt mit einem Split von 5:34 Minuten. Trotzdem versuchte ich weiter, uns an die vor uns Laufenden ranzuführen. Und Danny hielt prima mit, obwohl ich den Eindruck hatte, dass er echt beißen musste. Bis Kilometer 9 hatten wir uns an eine 5er-Gruppe rangearbeitet, die ich nun passieren wollte. In dem leichten Gewühl hatte ich den Eindruck, dass Danny abreißen ließ, aber letztendlich kämpfte er und schob sich an den anderen vorbei.
Als wir dann auf die herrlich zu laufenden, weil asphaltierten 700m Richtung Ziel einbogen, bekam Danny plötzlich die zweite Luft und beschleunigte stetig. Ich war im ersten Moment überrascht und dachte schon, er würde mich nun in Grund und Boden laufen. Aber ich hatte noch genügend Reserven, um mit ihm gemeinsam das Tempo auf 5:00 und knapp drunter zu jubeln, um dann zeitgleich über die Ziellinie zu huschen.
Das hat heute richtig Spaß gemacht und lässt mich zuversichtlich für die Zukunft sein. Der nächste Lauf in den Harburger Bergen ist bereits in Planung. Mal schauen, wie es mit den fiesen Rampen klappt, die dort im Weg rumliegen...
Zur kompletten Bildergalerie geht es hier lang.
Streckenkarte
Startseite