Da sich die Triathlon-Saison dem Ende zuneigte, brauchte ich ein neues Ziel. Die Idee war, mal wieder nostalgische Zehnkampf-Gefühle aufkommen zu lassen und quasi en passant ein paar Resultate für
das Deutsche Sportabzeichen mitzunehmen. Da kam mir der Jedermann-Zehnkampf in Ahlen ganz recht. In der näheren Nachbarschaft gelegen und vom Klientel ein nicht so hohes leichtathletisches Niveau, wie z.B. bei den Gelsenkirchener Mehrkampftagen
1986 oder
1987.
Wer damals in der Schule auf Bundesjugendspiele stand, muss mal so einen Jedermann-Zehnkampf mitmachen. Das ist ungefähr BJS hoch 3. In Ahlen wurden 200 Teilnehmer auf Riegen eingeteilt, die dann an den zwei Tagen ihre unterschiedlichen Übungen ausführen durften. Meine Riege bestand aus etwa 10 Leuten und wir konnten unsere Disziplinen glücklicherweise in der originalen Reihenfolge durchführen.
100 Meter: Für Gold in der Sportabzeichen-Kategorie "Schnelligkeit" hätte ich ein bisschen flotter sein müssen. Aber für Silber hatten die 13,78 Sekunden locker gereicht. Der Abstand zu meiner Bestzeit von 12,2 Sekunden, gelaufen
beim 10-Kampf in Warstein, war schon deutlich und resultierte daraus, dass ich die letzten Jahre keinen Sprint mehr trainiert hatte. Nebenbei bemerkt hatte ich bis auf den Langstreckenlauf keine der geforderten Disziplinen trainiert und wollte mal schauen, was trotzdem dabei rauskommt.
Weitsprung: Hier waren für "Gold" 4,90 Meter gefordert, die ich mit 4,96 Metern in der Kategorie "Koordination" auf der Habenseite registrieren durfte.
Kugel 7,26 kg: Das dicke Ding war noch nie mein Freund gewesen. Demzufolge reichten die 7,71 Meter in der Kategorie "Kraft" nur zu "Bronze".
Hochsprung: Wie im Weitsprung klappte es auch bei der zweiten Koordinationsübung mit "Gold". 1,55 Meter bedeuteten 5 Zentimeter mehr als gefordert.
400 Meter: Endlich mal eine Disziplin, auf der ich mich etwas wohler fühlte. Zwar keine Sportabzeichendisziplin, trotzdem war ich mit den erreichten 62,22 Sekunden zufrieden.
110 Meter Hürden: Nach einer unruhigen Nacht ging es gleich am nächsten Tag gnadenlos weiter. Meine Aufzeichnungen verraten einen mittelstarken Muskelkater, sowie Rückenschmerzen. Was ich gut fand, war die Tatsache, dass man sich je nach eigenem Können die Höhe der Hürden einstellen lassen konnte. Einige wählten sogar die Option "Apfelsinenkisten", was für mich natürlich nicht in Frage kam. Aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und nahm die Option "A-Jugendhöhe", weswegen ich auch für mich relativ zügige 20,50 Sekunden abrufen konnte.
Diskus 2 kg: Hier lag ich mit 22,32 Metern nur knapp 2 Meter hinter
meiner Bestleistung aus 1987 und war damit mehr als zufrieden.
Stabhochsprung: Normalerweise meine Wackeldisziplin, aber hier wurde es einem durch moderate Starthöhen einfach gemacht. Trotzdem hat es mich ein wenig geärgert, dass ich nicht noch ein kleines bisschen höher gesprungen bin als 1,90 Meter.
Speer 800g: Neben dem laktatgeschwängerten Laufen meine absolute Lieblingsdisziplin. Die erreichten 35,58 Meter sind aufgrund des nicht vorhandenen Trainings ok, trotzdem hätte ich hier gerne mehr abgeliefert.
1.500 Meter: Bei den abschließenden drei dreiviertel Runden war ich wieder in meinem Element. Logisch, den vor Jahren gelaufenen 3 Minutenschnitt hatte ich nicht mehr drauf, aber nach den anstrengenden 9 Vordisziplinen war ich zufrieden mit dem 3:49er Schnitt und der Endzeit von 5:43,02 Minuten.
Endergebnis: Die erreichten 3.299 Punkte waren ok für mich. Sicherlich hätte ich gerne noch ein bisschen mehr rausgekitzelt, aber realistisch betrachtet war das Ergebnis ohne wirkliches Training mehr als gerechtfertigt.
