19. Januar
25. Lümmellauf
Ahrensburg
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
1:25:25 Std.
19,3 km
Volkslauf
10. von 46
M35
48. von 287
180
Erlebnisbericht:

Eine kleine, sympathische Laufveranstaltung, die Jubiläumsausgabe des Lümmellaufes in Ahrensburg. Angeboten wurden neben 2 Schülerläufen Strecken von 5,3 km, 9,7 km und 19,3 km. Der Veranstalter tut gut daran, ein Teilnehmerlimit zu setzen, da ansonsten die kleine Grundschule, aber auch ein besonderer Teil der Strecke überfordert wäre. Das Kuchenbüffet war schon vor dem letzten Lauf, den 19,3 Kilometern von den Angehörigen fast komplett leergefegt. Das große Schrappen war mal wieder angesagt.

Ich hatte mich diesmal für den "Zwanziger" entschieden und fand eine Strecke vor, die zu 2/3 über zum Teil crossähnliche Waldwege führte und zum anderen Drittel über Asphalt. Man wundert sich, dass es in dieser Gegend doch recht hügelig ist. Mein Pulser zeigte zwar nur 90 HM an, mir kam es aber irgendwie mehr vor. Wie mir auch einiges andere komisch vorkam. Zum einen gab es nur zwischen Kilometer 1 und 6 durchgehende Kilometermarkierungen, mit den Schildern "noch 2 km" und "noch 1 km" konnte ich bei dieser krummen Strecke irgendwie nichts anfangen.

Wie dem auch sei, der Lauf an sich hat schon einen landschaftlich schönen Charakter, der als besonderes Highlight eine 2x zu überlaufende, ca. 400m lange Holzbrücke bereithält. Diese Holzbrücke war zum einen sehr rutschig und führte S-förmig durch ein Sumpfgebiet. Das Wasser stand weniger als 10 cm unter darunter und zum Ende hin musste man ca. 15 Meter auf 40 cm breiten Holzplanken zum anderen Ufer balancieren. Glücklicherweise gab es sehr viele und gut postierte Helfer, die einen schnell hätten "retten" können.

Zu meinem Lauf: ich bin die erste (von 2) Runden recht locker, aber nicht trödelig angegangen, um für die zweite Runde noch Saft zu haben. Hierbei konnte ich ganz gut die vor mir laufenden taxieren und schon mal die Eigenheiten der Strecke auskundschaften. Besonders der letzte Kilometer blieb mir in Erinnerung, weil es dort einen ziemlich fiesen, giftigen Anstieg gab. Auf der 2. Runde habe ich dann wohldosiert das Tempo langsam hochgeschraubt und konnte noch etliche Läufer, die nun merklich langsamer wurden überholen. So etwa ab Kilometer 15 ging auch bei mir etwas die Kraft aus den Beinen, aber durch die vor mir laufenden konnte ich meinen Druck aufrecht halten.

Die erreichte Zeit ist wie schon vermutet nicht so ganz aussagekräftig, aber dafür freue ich um so mehr über die gute Platzierung in meiner neuen Altersklasse. Als nächstes steht jetzt voraussichtlich ein 10er in meiner alten Heimat an. Ich werde an geeigneter Stelle davon berichten ;-)




9. Februar
59. Bertlicher Strassenläufe
Herten-Bertlich
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
51:36 Min.
10 km
Volkslauf
26. von 38
M35
149. von 244
181
Erlebnisbericht: Der Patenonkel (mit Bildern )

An alter Taten Stätte wieder angelangt. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Exakt vor 13 Jahren lief ich meinen ersten Marathon und zwar hier in Bertlich. Es war eine schöne Gelegenheit, sich diese Gegend, die sich unter Qualen in mein Gedächtnis gebrannt hatte, wiederzusehen. Dieses mal aber nicht, um mich in Geschwindigkeit zu beweisen, sondern viel mehr in der Konstanz des Tempos. Der Grund dafür ist Michael, den ich im Herbst 1996 bei meinem ehemaligen Arbeitgeber als Berater kennen gelernt habe. Seit einiger Zeit läuft er und wird immer engagierter. Sein Ziel ist es, im Herbst einen Marathon zu laufen. Und wie er mir davon so am Telefon vorschwärmt, reift in mir der Gedanke, ihn auf einem Teil des Weges dorthin zu begleiten.

Wir einigten uns, weil geografisch gut gelegen die Straßenläufe in Bertlich zu nutzen, um uns mal wieder persönlich zu sehen und ganz nebenbei Michaels ersten Wettkampf durchzustehen. Abgesprochen war eine Zeit knapp unter 5 Minuten anzuschlagen, um am Ende auf weniger als 50 Minuten zu kommen. Den Trainingszeiten zufolge war das Ziel ambitioniert, aber nicht unmöglich.

So standen wir dann auch pünktlich um 11:50 Uhr bei 7°C und Sonnenschein am Start des 10ers, als plötzlich ein Schuss fiel und alle ganz aufgeregt losrannten. Kam mir so sonderbar bekannt vor. In der großen Menge laufend habe ich erstmal für ein entsprechendes Tempo gesorgt. Der erste Kilometer wurde von uns in 4:53 Minuten zurückgelegt. Auf dem zweiten wurde es dann schon enger. Michael raunte mir zu, dass sein Puls auf ungewohnte 170 Schläge geklettert war. Bei 5:04 Minuten wurde die Zwischenzeit genommen. Als dann der dritte Kilometer in 5:16 Minuten an uns vorbeizog, machte ich Michael darauf aufmerksam, dass jetzt kein Bummelkilomerter mehr erlaubt war und dass wir jetzt konstant auf dem Gas bleiben müssten.

Kilometer 4 war dann ja auch wieder o.k. mit 4:59, so dass ich schon wieder Hoffnung schöpfte, aber bei Halbzeit gingen wir in 25:23 Minuten, was unter normalen Umständen auch aufzuholen gewesen wäre. Leider klagte Michael dann über Seitenstiche und das Tempo ging allmählich verloren. Zwar konnte ich ihn immer wieder motivieren, vor ihm laufende zu attakieren, was auch ganz gut geklappt hat, aber an die erhoffte Endzeit kamen wir nicht heran.

Auf dem letzten Kilometer habe ich mich dann abgesetzt, um mir eine günstige Position zum fotografieren im Ziel zu suchen. War leider umsonst, weil dummerweise die Kamera klemmte und ich so Michaels Zieleinlauf nicht im Bild festhalten konnte. Trotzalledem erreichte mein "Patenkind" wohlbehalten in 52:18 Minuten das Ziel. Zwar knapp vorbei, aber als Motivation für  zukünftge Läufe sicherlich ganz hilfreich.

Michael, ich möchte Dir trotz der für Dich enttäuschenden Zeit ganz herzlich zu Deinem ersten 10er gratulieren!

Zum Bilder kucken geht's übrigens hier lang  




26. Juli
12. Warsteiner Möhne-Triathlon
Möhnesee-Körbecke
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
1:24:22 Std.
0,5 - 22 - 5 km
Triathlon
20. von 52
M35
69. von 203
182
Erlebnisbericht:

Im Unterschied zum letzten Jahr, als einem der Matsch bis zur Halskrause spritzte, hatte der Wettergott dieses Mal ein einsehen und bescherte den Veranstaltern und Athleten optimale Triathlonbedingungen. Bei anfänglichen 24°C und Sonnenschein durften wir sogar unsere Neos anbehalten, da die Möhne trotz aller Voraussagungen erlaubte Temperaturen vorwies.

Um viertel nach eins gingen etwas verspätet die Staffel und Damen auf die Sprintstrecke und wir Männers machten uns bereit für unseren Start gegen 13:30 Uhr. Schon hier war deutlich zu erkennen, was uns erwarten würde. Der Veranstalter ließ die Volkstrias einen 250m langen Wendepunktkurs schwimmen. Leider gab es eine leichte West-Ost-Strömung durch den typischen Möhne-Wind, so dass die zum Wendepunkt schwimmen Phalanx zwangsläufig in die bereits entgegenkommenden schnellen Schwimmer hineindriftete.

Uns sollte es da ähnlich ergehen. Links am Rand stehend (siehe Bild mit gelber Halskrause) hoffte ich, eine geeignete Position gefunden zu haben. Als dann der Startschuss fiel, habe ich mir flugs ein Paar Füße gesucht und versucht, einigermaßen entspannt dahinter zu bleiben. Wir müssen so ziemlich die einzigen gewesen sein, die auf dieser Linie schwammen, denn zu meiner Atemseite rechts von mir sah ich ganz viele Schwimmer Richtung Wende kraulen.

Zur Seemitte hin begann dann zunehmend ein schaukelnder Wellengang, der mich das ein oder andere mal in eine Welle beißen ließ. An der Wendeboje knubbelte es sich logischerweise so stark, dass ich nur im Hundepaddelstil herumkam. Glücklicherweise ergatterte ich wieder ein Paar Füße, die mich dann bis zum Steg zurückzogen. Vom Gefühl her merkte ich bereits, dass wir ziemlich lange unterwegs sein mussten. Das bestätigte sich beim Ausstieg. Die geplante Zeit war mit 13:08 Minuten um vier Minuten langsamer. Aber zum Glück ging es allen anderen genauso.

Die Wechselzone habe ich mit 3:24 Minuten 11 Sekunden langsamer verlassen, als noch im Vorjahr. Danach ging es auf die 22 Kilometer lange Radstrecke. Hier gibt es keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden, außer, dass die Strecke immer noch genauso schön und die Anstiege für mich genauso ätzend waren, wie im letzten Jahr. Mit einem 29,5er Schnitt war ich persönlich ganz zufrieden, obwohl ich gerne eine 3 vorne gehabt hätte. Dafür bin ich dieses Mal nicht von so vielen anderen überholt worden und konnte sogar eine ganze Menge überholen.

In der zweiten Wechselzone habe ich mich dann nur 1:39 Minute aufgehalten, um mich auf die wieder einmal viel zu kurz vermessene Laufstrecke zu begeben. Hier sollten die Tri-Cops wirklich einmal Nachhilfe bei Marathon Soest nehmen... Aus diesem Grund erreichte ich eine echte Fabelzeit über "5 Kilometer" von 20:47 Minuten. Diese Zeit wäre ich in einem normalen 5er Wettkampf nicht gelaufen und schon gar nicht bei den mittlerweile auf knapp 30°C angestiegenen Temperaturen.

Nichtsdestotrotz war ich mit meiner Leistung sehr zufrieden, da mein neuer Laufstil super geklappt hat. Anschließend habe ich mich dann auf die Suche nach meinem "Patenkind" begeben, um mit ihm den 10er von Marathon Soest (siehe unten) mitzumachen.




26. Juli
8. Möhneseelauf
Möhnesee-Körbecke
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
52:56 Min.
10 km
Volkslauf
17. von 21
M35
82. von 117
183
Erlebnisbericht: Der Patenonkel Teil II (natürlich auch mit Bildern )

Nachdem wir im Februar in Bertlich (siehe oben) die Folgeveranstaltung telefonisch geplant hatten, trafen sich Michael und ich dann nach erfolgreich absolviertem Triathlon. Schon beim Abholen der Startunterlagen lag die Temperatur bei gut 30°C und mir wurde schon Angst und Bange, den 10er mit Michael zu rennen und dabei noch Fotos zu machen. Das Gewicht der Kamera hing wie Blei an meinem Arm. Und der Start zog sich unter der gleißenden Sonne dahin, sodass wir uns irgendwo an der Uferpromenade in den Schatten kauerten, und Geschichten und Anekdoten der anderen Läufer lauschten.

Aber endlich ging es dann gegen 17:15 Uhr los. Aufgestellt am hintersten Ende des Startfeldes hatten wir den Startschuss gar nicht mitbekommen. Das Feld rollte langsam Richtung Fußgängerbrücke und wir machten uns daran, die sich bildende Perlenschnur von hinten aufzusammeln. Das klappte auch wunderbar, bis wir nach der Brücke links in den kleinen Kurpark abbogen und Michael forsch in den sich auftürmenden Anstieg hineinstürmte. Nach halber Höhe musste er allerdings einsehen, dass die Luft bei dem Tempo nicht reichen würde und musste daher ein zwei Gänge zurückschalten. Gut für mich, so konnte ich ein klein bisschen verschnaufen. Oben angekommen mussten wir dann erst mal konsolidieren und das Feld vor uns beobachten.

In der Hoffnung, Michael zu motivieren, erklärte ich ihm, wen wir denn als nächstes einverleiben wollten. Trotz des Zwickens im hinteren Oberschenkel hielt Michael das nun eingeschlagene Tempo tapfer und kämpfte sich erst bergab und dann durch den Kurpark mit dem fiesen kleinen Anstieg am zweiten Wendepunkt und über die neue (und meiner Meinung nach potthässliche) Brücke zum ersten Zieldurchlauf.

Auch auf der zweiten Runde konnten wir ein paar Läufer einsammeln und das Tempo moderat hoch halten. Hilfreich war besonders für Michael, dass er jetzt die Runde kannte und wusste, was auf ihn zukam. So schafften wir es zum Schluss noch, Marlies von Marathon Soest zu überholen. Gut geplättet aber zufrieden kam Michael ins Ziel und verkündete bereits kurze Zeit später, dass er im Herbst unbedingt einen Marathon laufen will. Ich halte ihm auf jeden Fall die Daumen. Auch wenn er dann nicht auf mich als Tempomacher zurückgreifen kann, wird er das Ding schon schaukeln.

Hier gibt's die Bilders




16. August
15. Giro Podistico di Breno Breno (Tessin/CH)
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
51:09 Min.
9,8 km
Volkslauf
17. von 23
M35
53. von 84
184
Karte


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Strecke


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Erlebnisbericht: Der Anspruchsvolle (mit Bildern )

Eigentlich sollte es ein lockerer kleiner Wettkampf während des Urlaubs werden, den ich mir bei unserer Urlaubsplanung aus dem Internet gepickt hatte. Informationen gab es fast keine. Außer, dass der Ort Breno günstig zu erreichen ist, die Strecke 9,8 Kilometer lang und der Start um 18 Uhr sein soll. Aber das da so ein Klopper dabei rumkommt, hätte ich nicht gedacht. Aber alles der Reihe nach.

Das kleine Dörfchen Breno liegt in der Schweiz, genauer gesagt im Kanton Tessin, etwa 50 Kilometer entfernt von Locarno bzw. 20 Kilometer entfernt von Lugano. Es schmiegt sich auf halber Höhe an den 1620m hohen Monte Lema und macht hier schon deutlich, was mich erwartet hat. Jedes Jahr Mitte August wird am Samstag ein Volkslauf und am Sonntag ein MTB-Rennen ausgetragen. Der Volkslauf trägt den Titel "15. Giro Podistico di Breno". 

Nahezu die gesamte Bevölkerung dieses Örtchens ist damit beschäftigt, auf dem Kirchplatz (und Zentrum) von Breno Tische, Bänke, Grillstände, etc. aufzustellen, um im Anschluss an den Lauf ein gemütliches Dorffest mit Musik feiern zu können.

Vor unserem Lauf wurden zunächst die zappeligen Kinder und Schüler auf ihre 1 bzw. 2 Kilometer lange Runde geschickt. Aber dann waren wir endlich an der Reihe. Umgeben von vielen einheimischen Läufern war die Amtssprache italienisch und es war schlecht möglich, sich zu verständigen. Als dann endlich um 18 Uhr der Startschuss fiel, stürmte die Meute von etwa 150 Startern los.

Wie gesagt, ich kannte die Strecke überhaupt nicht und hatte mich daher an das Ende des Feldes gestellt, da ich die Vermutung hatte, dass es wohl ziemlich bergig würde und ich bei vorsichtiger Renneinteilung gut durchkommen würde.

Zunächst ging es den ersten Kilometer über knubbeliges Kopfsteinpflaster bergab durch den Ort, um am Ortsausgang auf einen geteerten Feldweg zu biegen, der stetig bergan führte. Am Ende des Weges kam man wieder auf die Hauptstraße, die nach Breno führte. Hier lief man aber in die entgegengesetzte Richtung nach Fescoggia. Und immer noch ging es stetig bergauf. In Fescoggia angekommen bog die Strecke links ab durch den Ort und nicht über die Hauptstrasse. Am Ortsausgang war diese allerdings wieder erreicht und eeendlich ging es bergab Richtung Vezio. Permanentes bergablaufen ist wirklich nicht mein Ding, sodass ich die vor kurzem schwer erkämpften Überholten wieder an mir vorbeiziehen lassen musste.

Am Ortsende von Vezio bogen wir rechts von der Hauptstrasse ab und begaben und in den Ort. Hier war eine Wasserstelle eingerichtet, die bei den herrschenden 30°C reichlich Anklang fand. Viele Kinder hatten einen Heidenspass, den Läufern die Becher zu reichen. Immer noch bergab laufend wurde der Untergrund langsam schlechter, sprich man lief nun über einen geschotterten Weg. Hier war dann auch der tiefste Punkt des Laufes erreicht. 

Es wechselte der Untergrund erneut und man musste auf einem zum Teil nur 30 cm breiten Pfad laufen, der durch den angrenzenden Wald führte. Die ganze Sache wurde umso schwieriger, da nun permanent wieder bergauf gelaufen werden musste. Gelegentlich war es sogar so steil, dass man nur auf den Knien abstützend vorwärtskraxeln konnte. Am Ende dieses langen Steilstücks, das durch urtümlichen Waldbestand mit vielen (Ess-)Kastanienbäumen über Wurzeln und einem Bach verlief, landete man plötzlich wieder auf die Ortseingangsstrasse nach Breno.

Die auf meiner Stopuhr stehende Zeit verriet mir, dass der Zieleinlauf wohl noch ein bisschen warten musste und ich die gleiche Tortur noch ein weiteres mal durchstehen musste. 

Also, auf zur zweiten Runde. Diese führte dann nicht mehr über das knubbelige Kopfsteinpflaster, sondern direkt zum Feldweg, was aber keinen großen Unterschied ausmachte. Diese Runde bin ich dann auch gleich zwei Minuten langsamer gelaufen als die erste, weil mir doch langsam die Kraft ausging. Mit 51:09 Minuten war ich am Ende ganz zufrieden, den Lauf gesund und munter überstanden zu haben.

Zum Abschluss kann man sagen, dass ich selten einen so harten Lauf mitgemacht habe, bei dem es so gut wie gar keine Flachstücke gegeben hat. Insgesamt sind bei dem Lauf 270 Höhenmeter zusammengekommen. Kilometermarkierungen gab es übrigens auch nicht und die Versorgung bestand nachher hauptsächlich aus Gegrilltem.

Ein Wort noch zur finanziellen Seite: Der Lauf hat 9 Franken (ca. 6 Euro) gekostet, was m.E. ganz o.k. war. Dafür erhielt man bei Abgabe des Startnummern-Lätzchens einen Gutschein für eine Bratwurst über 8(!!!) Franken. Ein Angehöriger, der ohne Gutschein loszog, wäre nun locker 5 Euro für eine Bratwurst losgeworden, was ich schlichtweg eine Frechheit finde. Aber wer schon mal in der Schweiz gewesen ist, der kann bestätigen, dass die Essenspreise sowieso eine Klasse für sich sind.

Hier gibt es die Bilder



7. September
2. Holstencityman
Hamburg
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
2:44:10 Std.
1,5 - 40 10 km
Triathlon
252. von 478
M35
913. von 1680
185
Erlebnisbericht: Gänsehautfeeling (mit Bildern )


Als ich gegen 4:20 Uhr wach wurde, hörte ich es draußen regnen und dachte:"Oh je, wenn das anhält, na dann viel Spass beim Holstencityman". An Schlafen war danach nicht mehr zu denken, da ich mich nur noch rumgewälzt und an das bevorstehende Ereignis gedacht habe.

Um 6:30 Uhr ging der Wecker. Aufstehen, Frühstück mit Standadnahrung, Katzenwäsche und dann die vorbereiteten Sachen ins Auto gepackt. Beim Wuchten des Rades auf den Dachgepäckträger begann es leicht zu nieseln und meine Stimmung war nicht die beste. Auf dem Weg zur S-Bahnhaltestelle war zudem noch eine Straße frisch von der Polizei gesperrt worden, sodass wir erstmal einen Umweg fahren mussten. Glücklicherweise hat uns das nicht aus unserem Zeitplan geworfen.

Mit der S-Bahn sind wir dann bis Jungfernstieg gefahren, um dort direkt am Rad-Check-In an die Oberfläche zu gelangen. Hier war schon rege Geschäftigkeit zu beobachten. Kurz vor unserem Auftauchen müssen wohl die ersten Triathleten auf die Reise geschickt worden sein. Unter ihnen auch der Weltklassetriathlet Ralf Eggert, der diesen Event und damit auch die Hochschulmeisterschaft gewann. 

In Schüben zu 150 Startern wurden nun alle 10 Minuten die Athleten zu Wasser gelassen. Da mein Start erst um 10 Uhr anstand, konnte ich in aller Ruhe mein Rad einchecken und präparieren. So langsam kam doch ein bisschen Vorstartnervosität auf. Der Regen hatte bereits seit längerem aufgehört und die Wolkendecke hing grau und öde über uns.

Nachdem ich mich in den Neo gezwängt und den ersten Erstickungsanfall überwunden hatte, brachte ich meinen Kleiderbeutel zur Abgabestelle und reihte mich in die Gruppe der wartenden Schwimmer ein. Kontrolle der Badekappe und um 10 vor 10, als die vor uns startenden die Alster aufwühlten, wurden wir hinunter zum Alsteranleger gelassen. Dort war noch ein kleiner Stand mit Getränken und Obst aufgebaut. Vorbildlich organisiert.

Kläuschen erzählte mir noch was von einer dicken Hand bei den Cyclassics und dass er jetzt unter Antibiotika stünde. Halt das typische Vorstart-Geschnacke. Kurz vor 10 wurde es dann ernst für mich. Der Sprung in die Alster nahm mir sofort den Atem. 17°C sollen es gewesen sein. Als ich langsam wieder klar denken konnte, tastete ich mich vor zur Startleine. Irgendwie war mir schlecht. Das Wasser war nicht nur kalt sondern auch so trübe, dass man fast nichts erkennen konnte. Dann endlich heulte unsere Startsirene auf und es ging auf die Reise. 

Glücklicherweise hatte ich mich wieder einmal links einsortiert, damit ich nach rechts kucken konnte. Aber wenn dann andere als Linksathmer links an mir vorbeischwimmen, ist die Kollision fast schon vorauszuahnen. Demzufolge hatte ich dann doch den ein oder anderen ungewollten Körperkontakt, was mich zu meinen Orientierungsschwierigkeiten zusätzlich aus dem Takt brachte. Bis nach der Durchquerung der Binnenalster und dem erreichen der Lombardsbrücke hatte sich die Situation jedoch entspannt und es ging durch den mittleren Bogen der Brücke zur Außenalster. Es ist ein echt beeindruckendes und etwas schauriges Gefühl, durch diesen dunklen und engen Schacht zu schwimmen.

Nachdem wir auch die Kennedybrücke unterschwommen hatten, ging es auf zwei riesige weiße Schwimmbojen zu, die wir umrunden mussten, um danach durch den (von uns aus) linken Brückenbogen zurück in Richtung Jungfernstieg zu schwimmen. Auf dem Weg dorthin wurde es wieder mal kompliziert. Ein Schwimmer überholte mich auf der linke Seite und wir kamen uns ständig in die Quere, weil wir wohl beide etwas orientierungslos waren. Außerdem wurden meine Arme immer kälter und die Hände langsam gefühllos. Ich entschied mich, dem anderen Schwimmer durch ein paar Brustzüge etwas Vorsprung zu geben, um in Ruhe weiterschwimmen zu können.

Zum Ende des Schwimmens wurde es dann erneut gruselig, als wir unter den Zuschauern hindurch unter der Junfernstiegbrücke durch eine recht lange und dunkle Backsteinröhre schwimmen mussten. Hier hörte ich das Startsignal der letzten startenden Gruppe und wusste, dass ich nun 30 Minuten
unterwegs war. Aus der Röhre hinaus ins helle Tageslicht sah man bereits das erste Ziel der Reise. An den Alsterarkaden vorbei steuerte ich direkt auf die ins Wasser gelassene Holztreppe zu. Nach 34:13 Minuten überquerte ich die Zeitmessmatte als 273. meiner Altersklasse. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, unter 30 Minuten zu schwimmen, aber Freiwasserschwimmen hat einfach andere Gesetzmässigkeiten, so dass ich nun einem Rückstand hinterherhinkte.

Auf gings dann die die elend lange Wechselzone. Der gesamte Ballindamm in einer Länge von ca. 400 Metern bestand aus 4 Kanälen, in denen tausende von Fahrrädern aufgereiht hingen. Glücklicherweise war mein Wechselplatz ganz am Ende der Zone, so dass ich mir nach einem schnellen Wechsel (immerhin 171.) das Rad auf Radschuhen nur ein kurzes Stück bis zum Ende schieben brauchte. Virtuell gesehen habe ich hierdurch 17 Kontrahenten meiner Altersklasse überholen können.

Nun standen 40 Kilometer Radeln auf einem Wendepunktkurs durch den Hafen und entlang des Elbdeichs an. Eine äußerst windanfällige Strecke, von der die am Samstag gestarteten Sprint-Trias ein Lied singen konnten. Wir hingegen hatten fast Windstille, was schnelle Radsplits erlaubte. Ich hatte mir vorgenommen, das Radfahren so locker wie möglich über die Bühne zu bekommen und wenn möglich eine 3 beim Durchschnitt vorne stehen zu haben. Das ist mir beides geglückt. Nach etwa der Hälfte begann ich meine Beine doch stärker zu merken, aber ich wollte den leichten Druck noch nicht rausnehmen, um die Zeit zu halten. Hätte auch nach hinten losgehen können. Auf dem Rückweg wurde man noch ein paar mal aufs heftigste durchgeschüttelt, da hier die Strecke über mehrere hundert Meter über Kopfsteinpflaster der besonders fiesen Art führte. Ich dachte, mir bricht gleich das Rad unterm Hintern zusammen. Am Ende kam ich mit 1:15:36 Stunde und einem Schnitt von 31,7 km/h in die Wechselzone und musste virtuell etwa 40 "Rivalen" an mir vorbeiziehen lassen. Daran erkennt man, dass Radfahren nicht zu meinen Stärken zählt.

Dafür konnte ich dann aber wieder durch einen schnellen Wechsel (147.) 11 andere (fiktiv) überholen, um mich dann auf die bekannte Joggingrunde um die Alster zu machen. Die normalerweise 7,5 Kilometer lange Runde wurde durch den Veranstalter am Anfang und Ende verlängert, dass 10 Kilometer dabei herauskamen. Das Laufen klappte trotz der für mich flott gefahrenen 40 Radkilometer ausgesprochen gut. Obwohl sich der Puls im oberen Bereich um die 170 und drüber einpendelte, fühlte ich mich so stark, das eingeschlagene Tempo bis zum Ende durchzuhalten. Das klappte auch wunderbar. Immer so um die 4:40 bis 4:45 Min./km pendelten die Durchgangszeiten, so dass am Ende eine glatte 47 Minuten-Zeit herauskam. Am beeindruckendsten war der letzte Kilometer mit dem Einbiegen auf den Rathausmarkt. Die Lautstärke der Zuschauer nimmt von Meter zu Meter zu und trägt einen förmlich über die Ziellinie. Dabei ist mir echt eine Gänsehaut über den ganzen Körper gelaufen.

Im Ziel hatte ich dann den 182. Platz beim Laufsplit erreicht und konnte (wieder fiktiv) über 30 Kollegen überholen. Mit der erreichten Endzeit von 2:44:10 Stunden bin ich sehr zufrieden. Da ich mich bei der Anmeldung bereits auf 2:45 Stunden festgelegt hatte, kann man an dieser Stelle von einer echten Punktlandung sprechen.

Als Fazit kann man sagen, dass der Holstencityman ein echtes Erlebnis für mich war. Ein Triathlon-Spektakel mit optimaler Organisation und begeisterten Zuschauern. Der Startpreis von 52 Euro ist natürlich ein echter Brocken, aber neben dem oben genannten erhält man zudem noch eine Medaille und ein Finisher-T-Shirt. Winziger Negativpunkt war, dass der Versand der Ergebnisse per SMS bei mir nicht funktioniert hat. Ich persönlich werde voraussichtlich nicht mehr an den Start gehen, weil mir das Schwimmen in der Alster nicht sonderlich zugesagt hat und die Laufrunde um die Außenalster geprägt ist von "den Weg blockierenden Spaziergängergruppen im kleinen Schwarzen", die noch nicht mal die Hände zum Klatschen hochbekommen haben, Hundehaufen und entgegenkommenden Showläufern, die nur ihre neuen Laufschuhe vor breitem Publikum zu Schau stellen wollen.

Hier gibt's Bilder




5. Oktober
13. Soester Stadtlauf
Soest
Ergebnis
Distanz
Art
Platzierung
AK
Platzierung gesamt
WK-Nr.
8:59 Min.
2 km
Schnupperlauf


18. von 93
186
43:43 Min.
10 km
Volkslauf
20. von 52
M35
71. von 292

Erlebnisbericht: (mit Bildern )

Schnupperlauf

Mit Olli hatte ich mich im Vorfeld verabredet, um mit ihm den Schnupperlauf zu bestreiten. Da er nicht sonderlich im Training stand, wollte ich den Lauf zum Warmmachen für den Hauptlauf nutzen und ihn ein bisschen begleiten. So um die zehn Minuten hatte ich mal angedacht. Denkste. Gleich mit dem Startschuss legte Olli ein flottes Tempo vor, dass ich mein lockeres Joggingtempo gleich vergessen konnte. Das merkte man auch am Puls, der zügig über die 160er Marke kletterte. Das beeindruckte Olli gar nicht. Bei der Halbzeit gingen wir mit 4:30 Minuten durch, was normalerweise mein Wettkampftempo im 10er sein sollte. "Hoffentlich übernehme ich mich jetzt nicht" dachte ich, aber Olli zeigte keine Ermüdungserscheinungen. Die Thomästrasse flog er entlang wie ein junger Gott und als es am Potsdammer Platz um die Ecke ging, hatte er bereits die zwei vor ihm laufenden im Visier, um sie in einem vernichtenden Entspurt niederzutrampeln. Ich liess ihn gewähren und registrierte, dass er knapp unter neun Minuten das Ziel erreichte. 

Hauptlauf

Mein zweiter Begleiter am heutigen Tage war Chris, mit dem ich abgemacht hatte, einen 4:30er Schnitt zu laufen, um die 45 Minuten anzugreifen. Eine optimale Startposition hatten wir uns bereits gesichert, als dann mit zehnminütiger Verspätung der Hauptlauf gestartet wurde. 

Die Meute stürmte los und ich wurde von ihr mitgerissen. In diesem Gewühl verlor ich Chris zunächst aus dem Blickfeld und hatte bereits einen Vorsprung von 5 Sekunden rausgelaufen. Erstmal einen Gang zurückschraubend blickte ich mich um, ob ich sein gelbes Shirt erkennen konnte. Als wir zum ersten mal den Potsdammer Platz erreichten, hatte Chris aufgeschlossen und es ging gemeinsam weiter. Der erste Kilometer ging mit 4:25 Minuten wie geplant über die Bühne. Der Rückweg war um Längen einfacher, da es hier mehr Gefälle gab als beim Hinweg. Die Uhr zeigte vor dem Rathaus eine 4:18 Minuten als Durchgangszeit. So ging es dann weiter und weiter. An seiner Atmung merkte ich, dass es bei Chris langsam anstrengender wurde. Kilometer vier wurde vorbildlich in 17:45 Minuten passiert. Als es dann aber wieder "bergan" ging, liess der Druck bei Chris etwas nach und es tat sich immer häufiger eine kleine Lücke zwischen uns auf, die ich immer wieder zubummeln musste. Die Quittung kam bei der Halbzeit. Obwohl die 5 km in 22:25 Minuten exakt im Soll erreicht wurden, war der Durchgangssplit eine 4:40 Minuten. Meine bange Frage, ob es bei ihm noch ginge wurde mit einem knappen "wenn Du noch kannst, lass laufen" beantwortet.

Gesagt, getan. Unterm Wall angekommen nutzte ich das leichte Gefälle, um etwas Tempo aufzunehmen. Den Puls schickte ich jetzt langsam in wettkampferprobte Regionen und konnte etliche Läufer vor mir einsammeln. Relativ locker und entspannt zog ich meine Runden, immer darauf bedacht, nicht zu überzocken. In der letzten Runde hatte ich dann ein Tempo gefunden, dass bei einer weiteren Steigerung einen Brechreiz ausgelöst hätte. So beschränkte ich mich darauf, den letzten Kilometer in 4:10 Minuten abzuspulen, um die zweite Hälfte in 21:18 Minuten zu beenden. Die Endzeit lag demnach bei 43:43 Minuten, was für mich eine ausgesprochen gute Leistung darstellte, da ich den Lauf aus reinem GA1-Training heraus bestritten habe. Chris kam kurze Zeit später in 46:18 Minuten ins Ziel. Ich hoffe, er nimmt sich diese "Schlappe" nicht zu Herzen, sondern als Motivationsreiz für zukünftige Events! Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Fight ;-)

Hier gibt's Bilder