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11.09.2021  |  38. Internationales Airport Race  |  Hamburg

Auf die Pelle gerückt
[von Bernd Hegemann]
Elf Monate waren seit meinem letzten Laufwettkampf vergangen. Corona sei "dank". Und heute wollte ich dann endlich mal wieder in die Laufszene eintauchen und zusammen mit Jan und Danny die Gegend um den Flughafen unsicher machen. Schön und unwirklich fand ich es.

Schön auf der einen Seite, weil es für mich endlich wieder unter Menschen ging (meine Frau sorgt sich bereits, dass ich nach dem ganzen Home-Office-Gewese sozial komplett verwahrlose ;-) und unwirklich, weil dann doch auf Abstand geachtet, alle mit Maske rumlaufen und Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden müssen. Aber trotz der Einschränkungen kann ich sagen, dass bei mir die Freude über das Event überwog und es schön war, ein bisschen Richtung Normalität zu gelangen.

Jan, Danny und ich waren die einzigen "Gruner-Grünen" und nach einem netten Schnack auf dem Sportplatz stiefelte jeder von uns zu den jeweiligen Startbereichen mit Zielzeitangaben. Ich war gemäß meiner gesundheitlichen Vorgeschichte vorsichtig eingestellt und sortierte mich mittig zwischen 80 und 90 Minuten ein. Innerlich rechnete ich damit, bei nachlassender Kondition bei 1:28 Std. ins Ziel zu kommen.

Nach einer ca. 5minütigen Verspätung wurde das Feld zum Start vorgelassen und im 2-3 Sekundentakt paarweise durch den Torbogen auf die Reise geschickt. Das hatte den großen Vorteil, dass man gleich ohne große Probleme frei laufen und seinen Rythmus finden konnte. 2015 war ich mit Jan schon mal hier und muss zugeben, dass ich besonders den Teil am Anfang irgendwie nicht mehr so richtig parat hatte. Aber die Strecke hat sich in dem Bereich ein wenig geändert, so dass das kein Wunder war.

Als es dann ab Kilometer 2 am Flughafen längs ging, war ich aber gedanklich wieder "on Track". Ein bisschen Schwierigkeiten hatte ich anfänglich, reinzukommen und mein Tempo zu finden. Zum einen wollte ich schon schauen, was so geht, aber auf Grund der Länge der Strecke aber auch nicht vorzeitig überzocken.

Und dann kam auch noch der Anstieg im Parkhaus, der mich ganz schön aus der Puste kommen ließ. Auf jeden Fall heizte uns die dröhnende Musik dort ordentlich ein. Coole Aktion. Als uns oben angekommen das Parkhaus wieder ausspuckte, versuchte ich wieder mein Tempo zu finden. Jetzt begann der grüne Teil der Strecke und ich entschied mich, den Fotoapparat wegzupacken und mich ganz auf meinen Lauf zu konzentrieren. Das Tempo hatte sich bei 5:10 Min./km eingependelt, was für meine aktuellen Verhältnisse schon recht zügig war.

Trotzdem genoss ich die herrliche Strecke und war wieder einmal begeistert, durch wie viel Natur wir hier laufen konnten. Etwas überrascht war ich von dem leicht welligen Terrain, was ich so nicht in Erinnerung hatte. Ich dachte, es wäre flacher gewesen. Gelegentlich überholte mich mal ein Läufer, aber noch häufiger konnte ich vor mir laufende überholen. Das war gut für die Mente.

Zwischen Kilometer 8 und 9 gab es wieder ein kleines Highlight mit dem Durchlaufen des Krohnstiegtunnels. Immer wieder ein Erlebnis, was aber nicht ganz an den Wallringtunnel beim Marathon herankommt. Ich dosierte weiterhin mein Tempo bei etwa 5:10 Min./km und wartete ab, wann denn der Einbruch kommen würde.

Als auf der Westseite der Strecke der Schatten weniger und die Kilometerzahlen zweistellig wurden, fing es für mich an, anstrengend zu werden. Die aufkommende Wärme war m.E. das Hauptproblem, aber andere vor mir laufende schienen stärker darunter zu leiden. So konnte ich immer wieder Positionen gutmachen und vertrieb den Gedanken, es auch mal ein bisschen langsamer gehen zu lassen.

Selbst auf den fiesen Kilometern 14 und 15, als es langsam wieder urbaner wurde, sackte mein Tempo nur unwesentlich ab. Hätte ich da geahnt, dass Jan rein virtuell nur 13 Sekunden vor mir im Ziel sein würde oder wenn er in einem echten Feld 50 Meter vor mir rumgeturnt wäre, dann hätte ich vermutlich noch eine Aufholjagt gestartet.

So hab ich mir beim Sichten der Ergebnisliste nur verwundert die Augen gerieben, 2 Plätze hinter Jan ins Ziel gekommen zu sein. Danny hatte Jan nach dem Krohnstiegtunnel ein- und überholt und legte zum Schluß noch gute zweieinhalb Minuten zwischen uns. Ich finde man kann auf dem Bild gut erkennen, wer sich am meisten angestrengt hat ;-)

Fazit zum Ende: mein Zufriedenheitsgrad ist hoch. Das konstant gehaltene Tempo bei den doch recht warmen Temperaturen stimmen zuversichtlich. Mal schauen, was beim 10er in zwei Wochen möglich ist...


Zur kompletten Bildergalerie geht es hier lang.


Streckenkarte


Quelle: Runalyze.com | Kartendaten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0


Höhenprofil

Wetter und Boden
[von Bernd Hegemann]
20°C, bewölkt, Wind leicht aus süd-west, Untergrund gemischt, trocken
Ergebnis(se) in 2021
16,1 Kilometer
169. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:23:08 Std.   (5:10) 16.M50   32 % /26 %   
Ergebnisse zu dieser Veranstaltung in allen Jahren
16,1 Kilometer
308. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:18:04 Std.   (4:51) 58.M45   16 % /21 %   2015
169. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:23:08 Std.   (5:10) 16.M50   32 % /26 %   2021
Ergebnisse im Internet
[von Bernd Hegemann]
Link zur Homepage
[von Bernd Hegemann]
 
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