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29.09.2013  |  28. Tangendorfer Volkslauf  |  Tangendorf

Altweibersommer
[von Bernd Hegemann]
Das gute Wetter kündigte sich bereits durch phantastische Sonnenuntergänge an den Tagen vor dem Lauf an. Das machte noch zusätzlich Lust. Zusätzlich deswegen, weil meine Lust zu laufen eh schon ziemlich hoch war. Ich wollte eigentlich den Bacardi-Supercup beim BSV-Bahnabschluss-Sportfest mitmachen, da hatte aber mein Immunsystem was gegen. Und so habe ich fluchs umdisponiert und nahm den Volkslauf in Tangendorf ins Visier. Als ich Jan davon erzählte, war er auch sofort Feuer und Flamme und so machten wir uns morgens um 8:00 Uhr bei 7°C und strahlend blauem Himmel auf Richtung Süden.

Tangendorf stand schon länger auf meiner Liste der noch zu laufenden Veranstaltungen. Gernot hatte in Birgers Forum vor zwei Jahren davon geschwärmt, letztes Jahr war ich unpässlich (warum wohl?) und in diesem Jahr sollte es denn dann endlich klappen. Tangendorf liegt immer parallel zum Lauf durch das schöne Alstertal, wo man aber kurzfristig keine Startmöglichkeit bekommt, weil immer frühzeitig ausgebucht. Und da bietet sich als Alternative Tangendorf wirklich an, über die Autobahn superschnell zu erreichen und für 5 EUR Startgeld plus 2 EUR Nachmeldegebühr ein echtes Schnäppchen.

Angekommen in Tangendorf wurden wir gleich vorbildlich von der Freiwilligen Feuerwehr zum Parkplatz geleitet und an der Sporthalle kam sofort eine ganz sympathische, familiäre Atmosphäre rüber. Kein Schnickschnack mit Ständen zum Geldloswerden und wummernder Technomusik, stattdessen ganz entspannt und beschaulich, als wenn sie nach 27 Versuchen ganz genau wissen, was gut und zu tun ist. Die Nachmeldeaktion verlief sehr geschmeidig und die Mädels hinterm Tresen wirkten ebenfalls tiefenentspannt. So fühlt man sich als Läufer sauwohl. Jan wurde auf einmal ganz zappelig, als er das riesige Kuchenbüffet sah. Für schlappe 1 EUR pro Stück bunkerte er sich erstmal zwei leckere Mohnkuchenstücke.

Um kurz vor halb 10 gingen wir dann zu unserem Start, dem ersten des Tages. Das Starterfeld war sehr übersichtlich, ich schätzte 80 bis 100 Leute, die mit den Hufen scharrten und endlich los wollten. Wie fit ich wohl war, konnte ich nicht wirklich sagen, daher hatte ich mir im Vorwege überlegt, mal einen 5er Schnitt anzupeilen und mich über alles zu freuen, was unter 1:45 Std. sein sollte. Jan und ich starteten vorne aus der zweiten Reihe und rollten uns locker ein. Die ersten beiden Kilometer jeweils in 4:33 Minuten. Ganz schön flott für mich, aber es fühlte sich noch total locker an.

Kurz nach Kilometer drei wurde es Jan wohl zu langweilig mit mir, wahrscheinlich weil ich zu einsilbig wurde ;-), so dass er zugügen Schrittes nach vorne entschwand. Ich gönnte mir derweil erstmal eine kleine Konsolidierungspause, weil mein Puls mal wieder unangenehm hoch ging. Aber das war zum Glück nur eine kurze temporäre Erscheinung. So lief ich denn vor mich hin, überholte vereinzelt einen Läufer und versuchte, so locker wie möglich durchzulaufen. Die ersten 5 Kilometer passierte ich in 23:06 Minuten.

Die Strecke war vom Profil her nicht sonderlich anspruchsvoll, die sanften Steigungen ließen sich wunderbar laufen. Was kraftraubend war (und das kenne ich vom Volkslauf im Klövensteen), sind die vielen Passagen auf unebenen Wegen. Ich schätze, dass 80% der Strecke nicht asphaltiert waren. Die 10 Kilometer-Marke ging mit 46:09 Minuten durch, also 3 Sekunden schneller auf den letzten 5 Kilometern. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich Jans grünes Trikot immer wieder vor mir aufblitzen sehen, nun aber entschwand er bis zum Ende des Laufes aus meinem Blickfeld.

Die nächsten 5 Kilometer gingen auch noch ganz gut, wobei der letzte Kilometer bereits mit 5:06 Minuten andeutete, dass der Sprit langsam ausging, obwohl ich mir bei Kilometer 7 und 14 ein Gel eingeflößt hatte. Die Uhr zeigte bei 15 Kilometern eine 1:09:59 Std. an, also eine 23:50 Min. auf den letzten 5. Anschließend wurde es anstrengend. Die unebenen Wege raubten mir die wenige Energie, die ich über die kleinen Geltütchen zugeführt hatte. Der Schnitt pendelte sich um und bei 5 Minuten ein, wobei der 19. Kilometer mit 5:16 Minuten den einzigen Ausreißer nach oben markierte. Kilometer 20 demnach in 1:35:16 Std. mit einer Splitzeit von 25:17 Minuten.

Der letzte Fitzel des Laufes ging dann schnell vorüber. Für meinen Geschmack zu schnell. Der Garmin war überzeugt, dass die Strecke bereits bei 20,5 Kilometern endete, was ich auch auf GPSIES nachvollziehen konnte, nachdem ich den Track hochgeladen und die Strecke manuell geglättet habe. Letztendlich blieb auf der Uhr eine 1:37:21 Std. stehen, was bei der kürzeren Streckenlänge einen knappen 4:46er Schnitt beteutet. Freut mich und macht Lust auf mehr. Jan ließ seiner Läufersammelwut freien Lauf und hatte im Ziel lediglich drei schnellere Kollegen (und Gernot vom Helferlauf) vor sich, also Gesamtplatz 5 für die alte Rennsemmel ;-) Glückwunsch!!! Sieger war übrigens derjenige, der auch den Bacardi-Supercup gewonnen hatte. Ich glaube, das ist ein Zeichen und ich muss unbedingt nächstes Jahr da mitmachen...

Was bleibt als Fazit stehen: ein toller Lauf, landschaftlich 1a aber technisch anspruchsvoll und vermutlich etwas zu kurz. Perfekte Orga (Ausschilderung und Streckenposten/-markierungen in ausreichender Zahl vorhanden und wirklich jede Wurzel auf der Strecke als potentielle Stolperfalle weiß markiert!) und ein geniales Kuchenbüffet Die sympatische, familiäre Stimmung habe ich oben ja bereits erwähnt.


Streckenkarte


Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0


Höhenprofil

Ergebnis(se) in 2013
Halbmarathon
16. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:37:21 Std.   (4:37) 6.M45   29 % /60 %   
Ergebnisse pro Distanz/Disziplin in allen Jahren
Halbmarathon
  Bernd Hegemann   Eintracht Hamm   1:25:16 Std.   (4:02) 9.MHK   56 %   (pers. Bestleistung) 1989: 10. Lippborger Weihnachtslauf (Lippetal-Lippborg)
290. Bernd Hegemann   LG Deiringsen   1:27:16 Std.   (4:08) 66.MHK   38 % /55 %   1992: Hammer Serie (III) (Hamm)
16. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:37:21 Std.   (4:37) 6.M45   29 % /60 %   2013: 28. Tangendorfer Volkslauf (Tangendorf)
55. Bernd Hegemann   CGHH   1:41:37 Std.   (4:49) 14.M40   33 % /36 %   2009: 11. Buchholzer Stadtlauf (Buchholz)
390. Bernd Hegemann   LG Deiringsen   1:42:30 Std.   (4:52) 58.MHK   70 % /84 %   1996: 22. Hammer Serie (III) (Soest)
31. Bernd Hegemann   CGHH   1:43:23 Std.   (4:54) 7.M40   30 % /58 %   2012: 37. Volkslauf im Klövensteen (Pinneberg-Waldenau)
59. Bernd Hegemann   Marathon Soest   1:45:14 Std.   (4:59) 7.M30   47 % /54 %   2001: 26. Bibertal-Lauf (Warstein-Rüthen)
165. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:45:15 Std.   (4:59) 41.M45   15 % /23 %  FANATIC-Strecke 2014: 12. Heldenlauf (Hamburg)
96. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:46:01 Std.   (5:02) 27.M45   18 % /33 %   2016: 26. Lauf durch das schoene Alstertal (Hamburg)
273. Bernd Hegemann       1:47:35 Std.   (5:06) 68.M40   21 % /29 %  FANATIC-Strecke 2012: 10. Heldenlauf (Hamburg (Blankenese))
36. Bernd Hegemann       1:48:19 Std.   (5:08) 4.M35   42 % /50 %   2007: 10. Barsbütteler Volkslauf (Barsbüttel)
1876. Bernd Hegemann   CGHH   1:49:26 Std.   (5:11) 228.M45   24 % /31 %   2016: 22. Hella Halbmarathon (Hamburg)
3. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:52:31 Std.   (5:20)  M50   75 %   2019: Hamburgiade - Tag der Langstrecke (Hamburg)
24. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:52:51 Std.   (5:21) 5.M45   6 % /10 %  FAN-Strecke 2016: 14. Blankeneser Heldenlauf (Hamburg)
202. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:56:14 Std.   (5:31) 22.M50   39 % /35 %   2022: 31. Volkslauf durch das schöne Alstertal (Hamburg)
59. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   1:57:02 Std.   (5:33) 9.M50   79 % /90 %   2019: 36. Straßenlauf-Cup (Langenrehm)
63. Bernd Hegemann   SG Gruner+Jahr   2:24:07 Std.   (6:50) 3.M50   70 % /100 %  X-TREME 400 2022: 3. Rosengartenlauf (Rosengarten-Vahrendorf)
 
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